Die Vernichtung Bawocks: Ein Verbrechen, das geahndet werden soll
Die Vernichtung Bawocks: Ein Verbrechen, das geahndet werden soll
Von Hilaire Mbakop
I.
Unter den 30 Personen, die der kamerunische Staatschef Paul Biya am 8. Mai 2013 ins Oberhaus des Parlaments kataputierte, befindet sich ein Schwerverbrecher, und zwar Doh GaNyonga III., der seitdem zwei Ämter innehat: Das des Senators und das des Häuptlings. Der 67-Jährige ist der sechste Herrscher in der Dynastie Bali-Nyongas, einer Kleinstadt im Nordwesten Kameruns. Seine Thronbesteigung geht auf das Jahr 1985 zurück. Davor hieß er George Dohsang. Er soll Soziologie an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg studiert haben. Er verehelichte sich mit einer Deutschen, die jedoch nach ein paar Monaten am Hofe Bali-Nyongas in ihr Vaterland zurückkehrte. Aufgrund dieser Ehe besitzt der Stammesführer ein unbefristetes Visum, was seine regelmäßigen Reisen nach Deutschland beweisen.
Seine Ernennung zum Senator stellt in der Tat einen Skandal dar, zumal er es war, der im März 2007 seine Untertanen anstiftete, Bawock Mfeu Ngafa zu vernichten. Sogleich fielen sie in das Nachbardorf ein, plünderten es, verwüsteten es und brannten es nieder. Die 5.000 Bewohner der zerstörten Ortschaft flüchteten vor dem Feind; sie fanden nämlich Zuflucht beim Gouverneur der Provinz, in der Stadt Bamenda. Die Flucht dauerte zwölfeinhalb Stunden! ( Den ganzen Essay lesen )